„Offensichtlich sind für manche Bewohner der oberfränkischen Stadt Coburg die Verbindungsstudenten des gleichnamigen Convents das, was für Sylt-Touristen in diesem Sommer die Punks waren: ein Horde Bier trinkender, lärmender Störenfriede, die mit ihrem bunten Kopfschmuck bedauerlicherweise eine Zeitlang die Innenstadt belagern, um Unrat zu hinterlassen und Kosten zu verursachen. Solches lässt jedenfalls die Anfrage vermuten, die das Coburger Stadtratsmitglied Kevin Klüglein namens der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen an den Oberbürgermeister Dominik Sauerteig gerichtet hatte“ und so schreibt der Journalist Christian Vollrath in einem Kommentar. Es ging um die Kosten der Stadtreinigung und die Kosten für die Reinigung der Turnhallen.

Monate später dann die Ernüchterung, denn die Anfrage hat leider nicht das gewünschte Ergebnis zu Tage gefördert. Der 2. Bürgermeister Herbert Hartan (CSU) stellte nach zwei Monaten der Auswertung klar: Die Vestestadt hat durch den Pfingstkongress des CC mehr eingenommen als ausgegeben. Auf der Stadtratssitzung gab er bekannt, dass die Stadt im Zeitraum der letzten drei Kongresse zwischen 3.700 Euro und 13.200 Euro für Hausmeister und Reinigungskräfte ausgeben musste. Auf der Habenseite waren zwischen 17.500 Euro und 31.400 Euro zu verbuchen. Ganz nebenbei bezifferte er den Gesamtumsatz durch die Gäste auf eineinhalb bis zwei Millionen Euro, die zum Teil über Steuern ebenfalls der Stadt zu Gute kämen.

Eine Anfrage zu den Kosten des Sambafestivals wurde nicht gestellt, da laut Aussage einer Journalistin des Coburger Tageblatts diese Veranstalter die Sympathien auf ihrer Seite hätten. Übrigens hat allein die Beantwortung der Anfrage 1.500 Euro gekostet, was Christian Vollrath zu dem bemerkenswerten Satz animierte: „Dafür kann ein Waffenstudent lange saufen!“