Ein Bier für den Mann am Klavier
Von Robert Goße, Präsidierende Landsmannschaft Cimbria Freiburg
Bierorgelseminar – Greifensteintagung
Die Deutsche Sängerschaft hat als Mitausrichter die Tagung in Bad Blankenburg durch zwei Workshops über Studentenlieder und ihre instrumentale Begleitung bereichert, ein Wissensgebiet, in dem sie schon vom Namen her eine Kernkompetenz hat.
Während Farbenbruder Hilchenbach seine umfangreichen Kenntnisse über das studentische Liedgut mit einem größeren Interessentenkreis teilen konnte und dabei wesentlich über die CC-Hitparade hinaus wies, deutete die Teilnehmerzahl von sechs, davon zwei CCer im Bierorgelseminar von Farbenbruder Morgner darauf hin, dass die Klavierbegleitung beim Kommersgesang eine aussterbende Species zu sein scheint.
Das hatte natürlich den Vorteil, dass wir uns 1,5 Tage sehr intensiv über Feinheiten der Begleitung, wie „halbe Weise voraus“ (als Einstimmung durch Anspielen der ersten oder der letzten Liedzeile), Variation in der Begleitung der einzelnen Strophen (Rhythmuserhaltung bei längeren Tönen, Phrasierung) und Akkordauflösung als Alternative auseinandergesetzt haben. Das konnte von allen Teilnehmern im Ansatz eingeübt werden und wird die Beteiligten sicher weiterhin beschäftigen.
In der Auswertung des Seminars sprachen wir dann auch über die Notwendigkeit der Nachwuchsgewinnung und über die Vermittlung von mehr Kenntnis über die Möglichkeiten einer Zwei-Stimmigkeit beim Absingen der Lieder, sei es auch nur im Refrain oder am Ende der Strophen.
Zum ersten könnte man sich auf den Standpunkt stellen, dass in Zeiten der allverfügbaren digitalen Medien nicht nur das Kommersbuch durch das Smartphone ersetzt werden kann (lustiger Gedanke, wenn bei abgedunkelter Raumstimmung die kleinen Handeulen leuchten), sondern auch die Biermusik vorgefertigt aus der Box tönt (Alexa, eine halbe Weise voraus!). Auf Knopfdruck könnten die Lieder durch die üblichen Redebeiträge unterbrochen werden. Wozu da noch Handarbeit?
Andererseits ist dann die Parallele zu den weihnächtlichen Gesängen bald erreicht, wo man jetzt ja schon nicht mehr selber singt, sondern Heino, Heintje oder die Fischerchöre singen lässt. Das kann‘s nicht sein! Daher gilt es, alle, die mit oder gegen ihren Willen Grundkenntnisse der Bedienung eines Klaviers oder anderer Instrumente einschließlich Computertastatur erfahren haben, dazu aufzurufen, sich einen Aufbaukurs zum Bierorgelaktivisten zuzutrauen. Die dafür nötigen Fertigkeiten sind überschaubar und wer erst einmal ein einfach gestricktes Studentenlied aus der Kategorie „Hitparade“ (vergleichbar „Hänschen klein“) geschafft hat, ist auf der Spur der Tastatur.
Wir möchten vorschlagen, dass in den Bünden einzelne Wagemutige ihr Interesse bekunden und/oder von ihren Bünden benannt werden. Gegebenenfalls könnte das mit dem Erwerb eines Bierorgel-Seepferdchens prämiert werden. Wenn die Freude, seinem Bund auf die Dauer einen Dienst zu erweisen, nicht schon ausreicht.
Die Kandidaten könnten im Rahmen eines Workshops ggf. mit Einzeltutoren angeleitet werden. Bitte meldet Sie sich beim Referenten Farbenbruder Morgner über seine email “musik@deutsche-saengerschaft.de“.