Hamburg feiert 150 Jahre Coburger Convent
Von Horst Szychowiak, Mecklenburgia-Rostock
Neun Bünde entsandten ihre Chargierten zum Verbändekommers 2018, den die Vereinigung Hamburger Akademikerverbände (VHA) dem 150jährigen Jubiläum des CC gewidmet hat. Sie bildeten einen beeindruckenden repräsentativen Rahmen für diese Veranstaltung.
In den schönen Mozartsälen der Provinzialloge von Niedersachsen zu Hamburg feierten 180 Teilnehmer am 23. November einen Kommers, der sowohl vom Jubiläum des CC als auch von der verbandsübergreifenden Gemeinsamkeit der Korporierten aus vielen Verbänden geprägt war. Der Vorsitzende der VHA, Ernst Riechert (KSCV), würdigte das Engagement des CC und seiner Vorgängerverbände, die in der VHA, der wohl ältesten verbandsübergreifenden Vereinigung, seit ihrer Gründung im Jahr 1903 aktiv und prägend mitgearbeitet haben. Zweimal haben sie den Vorsitzenden der Vereinigung gestellt, deren Aufgabe als „Akademischer Bismarckausschuß“ zunächst die Gestaltung der jährlichen Feierlichkeiten zu Ehren Otto von Bismarcks war, der vor den Toren Hamburgs in Friedrichsruh bis zu seinem Tod wohnte.
Der Festredner, Prof. Dr. Roland Gehrke (Mecklenburgia et Ulmia), Universität Stuttgart, analysierte in seiner Rede die antinapoleonischen Befreiungskriege aus ideengeschichtlicher Perspektive. „Vom ‘Fürstenkrieg’ zum ‘Volkskrieg’?“ war ihr Titel. Professor Gehrke arbeitete eindrucksvoll heraus, in welch revolutionärer Weise – auch seitens der Obrigkeit in Gestalt des Königs von Preußen – eine Beteiligung des Volkes an den Befreiungskriegen geplant und ermöglicht wurde; in welch geringem Umfang diese Mobilisierung aber letztlich zum militärischen Erfolg beigetragen hat; in welch hohem Umfang sie aber Bestandteil des „Mythenhaushalts“ der Nation wurde. Dadurch entfaltete sie Folgewirkungen, die erst Jahrzehnte später in politisches Handeln umgesetzt wurden. Der geistige Aufbruch, der damals den deutschen Nationalgedanken massentauglich machte, beeinflusste maßgeblich die studentische Bewegung des 19. Jahrhunderts, deren Erbe durch die Korporationsstudenten bis heute gepflegt wird.
Die Grüße der Präsidierenden des CC, der Landsmannschaft Cimbria Freiburg, wurden durch Verbandsbruder Stefan Palaschinski vorgetragen. Weitere Grüße überbrachte der Vertreter der Vorsitzenden der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft, Waffenbruder. Mario Hesker, Aachener Burschenschaft Teutonia, die auch ihre Chargierten entsandt hatte.
Der überregionale Zuspruch des Kommerses zeigte sich auch dadurch, dass CC-Bünde aus Berlin (Thuringia), Rostock (Baltia) und Kiel (Troglodytia) ihre Chargierten aufgeboten hatten. Aus Hamburg chargierten neben den drei CC-Bünden die KDStV Wiking und der VDSt Straßburg-Hamburg-Rostock.
Somit waren die abschließenden Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum des CC in Hamburg zu einem überverbandlichen und überregionalen Ereignis geworden, das sich würdig an den Fränkischen Kommers vom 14.4. anschloss, mit dem die Feierlichkeiten begannen (vgl. CC-Blätter 2/2018).