VACC Bremen – Eine 125jährige Erfolgsgeschichte
Anmerkung der Redaktion: Der Bericht wurde bereits kurz nach dem Kommers verfasst und an die Redaktion gesandt. Es ist der Redaktion (also mir) anzulasten, dass der Bericht bislang vergessen wurde. Dies soll nun hiermit erfolgen.
Die Geschichte der VACC Bremen
Als am 28. Januar 1892 der Bremer Landsmannschafter Convent (BLC) gründet wurde, ahnten die 7 in Bremen ansässigen Gründungslandsmannschafter nicht, welches Erfolgsmodell sie ins Leben gerufen haben. Zwar gab es in den folgenden Jahren ein Auf und Ab, aber ab 1908 ging es bergauf, und am 15. März 1913 konnte der BLC den Nordwestdeutschen Landsmannschafterkommers mit 140 Teilnehmern aus 40 Landsmannschaften organisieren.
Über das Gründungsdatum der Bremer Vereinigung Alter Turnerschafter (VAT) gibt es keine verlässlichen Unterlagen; die Gründung muss jedoch zwischen 1905 und 1911 erfolgt sein, was daraus resultiert, dass bereits im Jahr 1905 eine VC-Ferienkneipe in Bremen geschlagen wurde.
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges kam es dann wieder zu regelmäßigen Zusammentreffen. An größeren Veranstaltungen sei ein gemeinsamer Kommers der 4 Waffenringverbände erwähnt, welcher am 30. Januar 1921 stattfand, gefolgt von einem Kommers der Nordwestdeutschen Landmannschafter am 9. April 1921.
Die erste gemeinsame Farbenkneipe zwischen der Bremer VAT und VAL wurde am 17. März 1923 festlich begangen.
Nachdem auch in den Folgejahren eine Vielzahl von Veranstaltungen mit steigenden Teilnahmerzahlen stattfand, lösten sich sowohl die Bremer VAL wie auch die VAT im Frühjahr 1939 auf.
Die Wiedergründung der VAL erfolgte am 03. Februar 1948, aber erst im Mai 1951 kam es wieder zu Zusammenkünften der Bremer Landsmannschafter.
Nach der Konstituierung des Coburger Convents der akademischen Landsmannschaften und Turnerschaften zu Pfingsten 1951 schlossen sich dann auch die VAL und die VAT Bremen zur VACC Bremen zusammen und verfügten ab der ersten Hälfte der 50er Jahre wohl über rund 300 Mitglieder, deren Zahl bis Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf die Hälfte zusammenschmolz.
Vermerkt in den Chroniken sind regelmäßige Farbenabende sowie besondere regelmäßige Veranstaltungen wie die Kohl- und Pinkelfahrten, Spargel- und Matjesessen. Ein besonderer Höhepunkt war bis zum Jahre 1984 ein Wintertanzfest im Parkhotel Bremen.
Die VACC Bremen war es, die in den Jahren 1951/1952 den sogenannten „Altakademiker-Konvent Bremen“ mit insgesamt 14 Verbänden ins Leben gerufen hat. Ab 1953 findet ein jährlicher Kommers der Bremer Altakademikerverbände statt, an dem zum heutigen Zeitpunkt aber nur noch 5 Verbände beteiligt sind.
In den 60er Jahren versuchte man, eine CC-Korporation an der Universität Bremen durch die VACC Bremen und den AHV der L! Silesia Greifswald zu gründen. Das scheiterte jedoch am damals herrschenden politischen Klima in Bremen, speziell an der sogenannten Reform-Universität.
Nach Gründung der Landsmannschaft im CC Oldenburgia zu Oldenburg im Jahr 1994 unterstützte die VACC diese durch Besuche der Veranstaltungen und übernahm einen Altherrenbeitrag bis zur Vertagung dieses Bundes im Jahr 2002.
Im Herbst 2004 fasste die VACC Bremen den Beschluss, sich um den Vorort des Altherrenverbandes des CC (AHCC e.V.) zu bewerben. Auf dem Pfingstkongress des Jahres 2005 wurde die VACC Bremen dann auch zum Vorort gewählt. Vom 1. Oktober 2006 bis zum 31. Juli 2010 war die VACC Bremen Vorort des AHCC e.V. mit den AHCC-Vorsitzern Koltermann und Schawer.
In den Jahren 2008 bis 2011 unterhielt die VACC Bremen eine Partnerschaft mit der akademischen L! Baltia Rostock. Nach dem Ende dieser Beziehung wurde jährlich eine Universitätsstadt in den „neuen“ Bundesländern besucht, um die dort ansässigen CC-Bünde zu unterstützen.
Die VACC Bremen ist eine äußerst aktive örtliche Vereinigung des Coburger Convents. Dies wird belegt durch, dass an den monatlichen Zusammenkünften ca. 20 bis 25 Verbandsbrüder teilnehmen.
Am 4. Februar 2017 feierte die VACC Bremen ihr 125-jähriges Bestehen mit einem feierlichen Kommers auf dem Hause der Nautischen Kameradschaft Tritonia zu Bremen, welchem ein gemeinsames Grünkohlessen (mit Damen) voranging. Der Vorsitzende der VACC Bremen, Vbr. Jürgen Schawer, konnte insgesamt 105 Gäste begrüßen.
125 Jahre VACC Bremen – Gemeinsames Grünkohlessen
Der feierliche Kommers begann mit dem Einzug der Chargierten, der vorpräsidierenden L! Rhenania Münster, der präsidierenden L! Gottinga Göttingen und der nachpräsidierenden T! Alemanno Palatia Erlangen. Hiernach eröffnete der Vbr. Dr. Dr. Heiko Hoffmann den Kommers und konnte eine Vielzahl von Gästen begrüßen:
den Vorsitzer des AHCC, Vbr. Dr. Mahdi, den Sprecher des CC, Vbr. Fumfel, Vbr. Boethelt vom Haushaltsausschuss des AHCC, den VACC-Beauftragten, Vbr. Hinze, Vertreter der Präsidierenden, der Vorpräsidierenden und der Nachpräsidierenden und der benachbarten VACCVACC Hannover, Nienburg, Oldenburg, Bremerhaven und Lüneburg sowie eine große Anzahl auswärtiger Verbandsbrüder und Vertreter der Bremer Akademikerverbände VAB, VVdST, RTV und der Nautischen Kameradschaft Bremen.
125 Jahre VACC Bremen – Feierlicher Kommers
Die Festrede hielt Vbr. Dr. Scholz, T! Rhenopalatia Heidelberg et L! Troglodytia Kiel über das Thema “Verbindungen – anachronistisches Relikt oder Zukunftsmodell” und wählte dazu eine verhaltenswissenschaftliche Betrachtung. Vbr. Scholz führte so der Corona in äußerst unterhaltsamer Weise anhand von Beispielen vor, dass in unserem Verbindungsleben der Sinn und Zweck unserer Gemeinschaft in uns viel tiefer angelegt ist als wir ahnen! Wissenschaftlich unterlegt zog er einen weiten Bogen von der archaischen Gemeinschaft zur Verbindung und zeigte so, dass sowohl das Fest (Kommers/Kneipe), der Kultort (Haus), der Initiationsritus (Mensur) sowie natürlich das Biertrinken und der Gesang Ausdruck tiefer menschlicher Bedürfnisse sind. Wenngleich wir also in mancher Weise menschlichen Urbedürfnissen in der Verbindung nachkommen, so ist es doch – so Vbr. Dr. Scholz – unsere Aufgabe, den Menschen als Grundlage unserer Gemeinschaft zu sehen und diese erfolgreiche Symbiose zu pflegen.
Nach den zahlreichen Grußworten der verschiedenen Gäste endete der Kommers mit der Nationalhymne und dem Auszug der Chargierten.
Danach wurde im zwanglosen Zusammensein mit den anwesenden Damen und dem Absingen weiterer Kommerslieder weitergefeiert, bis kurz vor Mitternacht nach Verdunklung des Kommerssaales an der Decke desselben der Sternenhimmel, wie er auf der südlichen Halbkugel der Erde zu sehen ist, illuminiert wurde.
Der äußerst bierselige Abend endete in den frühen Morgenstunden, und aus Erzählungen ist bekannt, dass eine ganze Reihe von Verbandsbrüdern des Feierns noch nicht müde war und noch diverse Bremer Lokalitäten besuchte.
Die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der VACC Bremen klangen am Sonntagmittag mit einem Frühschoppen im Ratskeller zu Bremen aus, an dem noch insgesamt 30 Verbandsbrüder nebst Damen teilgenommen haben.
Eine große Anzahl von anschließenden Danksagungen hat die Organisatoren der Festlichkeiten im höchsten Maße erfreut, zeigen diese Danksagungen doch, dass es sich um eine gelungene Veranstaltung gehandelt hat.
Vorstand des VACC Bremen:
J. Schawer, T! Rheno-Germania Clausthal et L! Chattia Gießen
Dr. Dr. H. Hoffmann, L! Concordia Chemnitz zu Ulm
B. Koltermann, L! Rhenania Jena